Dienstag, 23. Januar 2018
Deutsche Sprache schöne Sprache
Ich habe meinen heutigen Tag mit einer Deutschstunde beendet. Und wie das so ist, wenn man eine Sprache unterrichtet, muss man manche Wörter einfach erklären.
So zum Beispiel heute:
Das Wort „Sehenswürdigkeit“. Es beschreibt etwas, das es würdig ist, gesehen zu werden. Es ist den Umweg, die Reise wert. Es ist unserer Zeit würdig. Es ist es wert, gesehen zu werden.
Meine Deutschschülerin war fasziniert.
Dann ist das Wort „gewöhnungsbedürftig“ aufgekommen. Es beschreibt einen Umstand, der einiger Gewöhnung bedarf. Es ist nicht wirklich gut, aber aus Mangel an Alternativen muss es wohl reichen. Und irgendwie wird man sich schon damit arrangieren können.
Auch das Wort „Kinderwagenbettwäsche“ haben wir besprochen. Es bezeichnet die Wäsche für das Bett in einem Wagen für Kinder. Doch im Deutschen macht man einfach ein Wort daraus und überlässt die Nicht-Muttersprachler ihrem eigenen Schicksal.
Glücklicherweise mag meine Schülerin solche Worte. „Das liebe ich an der deutschen Sprache“, hat sie vorhin zu mir gesagt, „dass man einfach Wörter zusammenhängen kann und ein neues entsteht.“
Falls also jemand von euch ähnlich schöne Wörter kennt, könnt ihr mir diese gerne mailen, ich reiche sie dann weiter.
(Das klingt wie eine Walter Moers-Geschichte. Ein kleines Männchen, dass Wörter sammelt um diese an andere weiterzugeben, dich nicht so viele haben. Immer auf der Suche nach den schillernsten von allen. Oder auf der Suche nach denen, die auf den ersten Blick nach nicht viel aussehen und erst nach eingehender Betrachtung ihre Schönheit enthüllen)

So, jetzt freue ich mich jedenfalls auf mein Abendbrot. Wobei mein Abendbrot, das eigentlich eine Abendsuppe ist... Auch mein Frühstück ist nicht wirklich ein „Stück“, zumindest habe ich noch nie gehört, dass jemand „ein Stück Müsli“ zum Frühstück isst.
Frühstück und Abendbrot. Das sind doch schonmal zwei Wortschätze zum Weiterreichen.

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