Samstag, 19. Mai 2018
Palermo die Zweite - Jetzt wirklich!
Ich bin vor zwei Wochen zum zweiten Mal in Palermo gewesen und habe mir dort ein paar neue Orte angeguckt.
Zum Beispiel bin auf Empfehlung einer der Leute im Hostel hin nach Monreale gefahren. In einem übervollen Bus.
Ich wusste nicht wirklich, was mich erwartet, aber wenn dort so viele Menschen hinwollen, wird es schon etwas zu sehen geben…
In Monreale angekommen bin ich ein bisschen rumgelaufen. Da der Ort auf einem Berg liegt, kann man Palermo, die umliegenden Berge und das Meer schön von oben sehen.



Irgendwann habe ich eine Kirche entdeckt, die von außen sehr geschmückt aussah, also bin ich reingegangen. Hauptsächlich, weil ich sonst nicht wirklich etwas zu tun hatte.



Ich habe also ohne jede Erwartung die Kirche betreten und wurde überrascht. Sehr sogar! Ich war kurz so verwirrt, dass ich stehen geblieben bin und erstmal auf mich wirken lassen musste, was ich sah:
Die Wände der Kirche waren mit Mosaiken bedeckt. Komplett! Hauptsächlich gold. Wo keine Bilder waren, waren Borten. Und da war jede anders! Es war ein sehr seltsames Gefühl, als wäre man in eine kunstvoll bemalte Leinwand eingewickelt worden: Überall gibt es etwas zu sehen und die Kunstfertigkeit ist sehr einschüchternd.





Um das Ganze zu verarbeiten bin ich eine Weile durch den Ort gelaufen, habe auf Palermo geschaut, Postkarten gekauft und geschrieben und Eis gegessen.
Zurück im Stadtzentrum Palermos habe ich mich auf den Weg zum Dom gemacht, den ich nun auch mal im Tageslicht sehen wollte.
Dort habe ich herausgefunden, dass man auf den Turm steigen konnte. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen und bin die Wendeltreppe heraufgeklettert, bis ich über den Dächern der Stadt auf der Kirche stand. Dort konnte man auf dem Giebel hin und her und halb um die Kuppel laufen!





Danach habe ich mir den botanischen Garten und den Hafen angeschaut. Beides war nichts, was es nicht auch in Deutschland gibt, mit der Ausnahme, dass es hier im botanischen Garten Mandarinenbäume gibt, von denen alle Früchte in Reichweite schon gepflückt waren. Und die Palmen, davon gibt es hier auch mehr, als im Norden.

Im Hostel habe ich mich mit dem Besitzer angefreundet, der nicht nur einen Drumcircle leitet, sondern auch gern in seiner Freizeit Instrumente erfindet und sich selbst beibringt, sie zu spielen. Zum Beispiel ein Saiteninstrument, dessen Korpus die Sitzfläche eines Stuhls ist, der mal seiner Oma gehört hat und den er beim Kippeln aus Versehen kaputtgemacht hat. Jetzt hat er ein Instrument, um sich an sie zu erinnern. Beziehungsweise daran, wie viel Ärger er für den Stuhl bekommen hat…
Jedenfalls gibt es in dem Hostel all seine Instrumente zum Anfassen und spielen. Dazu natürlich mehrere Percussioninstrumente, Gitarren, Ukulelen, ein Klavier, ein Saxophon, und Dinge, von denen ich keine Ahnung habe, was man damit macht. Aber alles irgendwie cool. Wie ein richtiges Musikinstrumentenmuseum. Zum Anfassen! (Da kann Berlin noch was lernen!)





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Und das war mein Wochenende. Ich bin auf Berge gefahren und Kirchen aufs Dach gestiegen, habe Musik gemacht und gehört und ganz nebenbei das beeindruckenste Mosaik gesehen, dass ich mir je vorstellen konnte.

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