Montag, 19. Juli 2010
09.07.2010
St. und ich wurden um 7 Uhr morgens geweckt. Und das, obwohl ich in der Nacht kaum geschlafen hatte, weil mein Bett schon gequietscht hat, wenn ich mehr als 2 Finger bewegt hab (wirklich wahr!), weil es unter mein 3 Dechen wahrscheinlich trotzdem unter 15 grad waren und staendig Laerm war. Danach sind wir fruehstuecken gegangen, weil es (wie schon gesagt) hier in den Hotels nicht ueblich ist, einen Essensraum zu haben. Es gab etwas, was sich Pastelles nennt, laut Fani ein Kuchen, sah aber aus, wie eine ueberdimensionale Apfeltasche. Ich hab ganz vorsichtig etwas Teig rausgebissen und erwartet, dass mir Unmengen von Apfelmuss entgegenfliessen, aber das Ding war leer!!! Die Huelle hatte einen Durchmesser von ca 0.5 mm und innendrin war NICHTS! Jetzt wusste ich auch, warum die "Apfeltasche" die Groesse meines Kopfes hatte: weil man sonst nicht satt wurde!
Naja, nach dem Essen sind wir dann noch "bolivianisches Popcorn" kaufen gegangen. Ich nenn das jetzt einfach so, weil es aus dem gleichen Zeug war und wie ein billiger Abklatsch geschmeckt hat.
Danach haben wir uns aufs Oberdeck eines kleinen Schiffes gesetzt, auf dem sich schon eine Menge Touristen ausgebreitet hatten. So sind wir zur "Isla del Sol" (dt.: Sonneninsel) gefahren. Dort angekommen war es so warm, wie man es nach der kalten Nacht auf dem Festland nicht erwartet hatte. Wir haben (wie alle Touris) den Weg zum Suedende dr Insel nehmen wollen, aber: ich war nicht von ueber 35 grad ausgegnagen und trug: zwei paar Sochen (eins davon besonders dick), meine Schnee- und Winterschuhe, eine schwarze (natuerlich lange) Jeans, mein Wollkleid und einen Mantel. Letzteres hab ich sofort ausgezogen, aber bei dem Rest ging das nicht.
Dann war dort auch noch so wenig Sauerstoff, dass ich staendig (auch wegen der Hitze) stehen bleiben musste. Da St., die nur T-shirt und leichte Kleidung anhatte, immer vorgegangen ist, wollte ich (ein bisschen Stolz hab ich ja) nicht japsend am Berghang stehen und hab immer so getan, als wuerde ich Fotos machen. Meine Lungen haben so wehgetan, wie noch nie, ich hatte dicke Sachen an, es war warm und ich wollte nur zurueck.
Wir sind dann doch nicht zum Suedende der Insel gelaufen, weil ausser St. keiner mehr konnte.
Dann sind wir mit einem Boot zum Suedende gefahren, und St. und ich sassen wieder oben auf dem Boot und es war Mittag. Das Wasser hat die Sonne reflektiert und ich hab St. gebeten, aufgrund meiner "Europa-Haut" nach unten zu gehen, das haben wir dann auch gemacht. Als wir angekommen waren, war die Tia so clever, auf dem Boot zu bleiben. Wir anderen drei sind erstmal die Ihnkastufen hochgegangen. Ich weiss nicht, ob die Inkas selbst oder die Touristenmassen die Stufen so zerlatscht haben...
Wir haben einen italiener getroffen, der 2 Monate durch Lateinamerika tourt und sind kurz auf einer kuenztlichen Insel aus Schilf gewesen, die sich die ganze Zeit bewegt hat.
Dann haben wir wieder am Strand geabendbrotet (wieder bei Sonia) und danach sind wir in unser steckdosenloses Hotel zurueckgekehrt. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel bin ich in die Apotheke gegangen, um mir eine Creme gegen Sonnenbrand zu kaufen, da ich (trotz Sonnencreme) aussah, wie Rudolf das Rentier, was St. ziehmlich lustig fand, im Gegensatz zu mir, weil das echt wehgetan hat. Beim Schlafanzuganziehen ist mir aufgefallen, dass auch meine Unterarme die Farbe von Hummern hatten.
Trotz des quietschenden Bettes und der schmerzenden Haut bin ich irgendwann eingeschlafen.

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